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Bevölkerungsprognose 2018 - 2030
17.02.2020 09:36Bis zum Jahr 2030 wird nach dem Status-Quo-Szenario unter Einbeziehung des Wanderungsverhaltens der vergangenen Jahre ein Wachstum der Einwohnerzahl um zirka 30.100 auf 796.500 ermittelt. Der Bevölkerungszuwachs wird vor allem von der demografischen Entwicklung in der Landeshauptstadt getragen. Demnach könnte die Einwohnerzahl in Dresden bis 2030 aufgrund von Wanderungsgewinnen und Geburtenüberschüssen um zirka 28.700 auf 587.000 steigen. Für das Umland von Dresden kann mit einem Bevölkerungszuwachs von rund 3.400 auf 210.000 Personen bis 2024 gerechnet werden, da das Wanderungssaldo das Geburtendefizit ausgleicht. Ab 2025 liegt jedoch der negative natürliche Saldo über dem positiven Wanderungssaldo, sodass keine Bevölkerungsgewinne mehr im Umland insgesamt zu verzeichnen sind und die Bevölkerungszahl leicht sinkt, jedoch 2030 noch knapp über dem Wert von 2018 liegen wird.
Allerdings ist die vorausberechnete Entwicklung in den einzelnen Kommunen des Umlandes sehr heterogen ausgeprägt. So liegt die Spannweite der Bevölkerungsentwicklung zwischen einem Wachstum von zirka 6 Prozent und einem Rückgang von zirka 10 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die im Auftrag der ErlebnisREGION DRESDEN erstellte Prognose des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung e.V. (IÖR), Dresden.
Neben der Entwicklung der Bevölkerungszahl insgesamt sind die Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung von Bedeutung. So wird sich in der Region der Anteil der unter 10-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von derzeit 10,2 % bis zum Jahr 2030 auf 9,2 % verringern. In einer gegenläufigen Entwicklung dürfte der Bevölkerungsanteil der 75-Jährigen und Älteren von heute 12,9 % auf 13,2 % im Jahr 2030 ansteigen.
Unsicherheiten der Vorausberechnungen liegen vor allem in der Höhe und der kleinräumigen Verortung des Wanderungsverhaltens. Aus diesem Grund wurde in einer Modellrechnung die Entwicklung der Bevölkerung nur unter der Berücksichtigung der Geburten und Sterbefälle betrachtet. Im Ergebnis dessen würde sich die Bevölkerungszahl in der Erlebnisregion Dresden bis zum Jahr 2030 allein durch die natürliche Bevölkerungsbewegung um gut 11.300 Personen verringern. Die bisherigen und zukünftigen Zuwanderungen können den Alterungsprozess lediglich abschwächen aber nicht aufhalten. Auf der anderen Seite kann die Abwanderung insbesondere junger Menschen, von der in den meisten Kommunen des Umlandes voraussichtlich weiter ausgegangen werden muss, den Alterungsprozess noch beschleunigen.
Bevölkerungsprognosen sollten nicht als „punktgenaue Vorhersagen“ missverstanden werden. Sie liefern aber gute Orientierungspunkte über mögliche, auf heutigen Erkenntnissen beruhende Entwicklungen von Zahl und Struktur der Bevölkerung und können damit schon heute möglichen Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen von Gesellschaft und Politik signalisieren.